Schmerzspirale
Beobachtung
Die Haltung vieler Menschen ist vornübergeneigt und zusammengefallen. Das Resultat ist oft, dass sich nach längeren alltäglichen Verrichtungen Rückenschmerzen... einstellen.
Gegenmaßnahmen
Die normale Reaktion darauf ist, dass wir versuchen dagegen zu arbeiten. Wenn wir nach vorne einfallen, müssen wir doch nur unsere Rückenmuskeln stärken, so dass wir uns wieder aufgerichtet bewegen können. Das ist allgemeiner Konsenz in der Rehabilitationstherapie.
Folgen
Die Ursache, dass wir nach vorne geneigt sind, ist aber fast immer, dass die Muskeln des vorderen Brust- und Bauchbereichs zu stark arbeiten und den Kopf nach vorne ziehen. Dieser übt dann mit seinen ca. 5 kg einen Zug mit dem mehrfachen seines Gewichtes auf den Hals aus, den die Rückenmuskeln durch starke Anspannung kompensieren müssen. Diese sind aber als Bewegungsmuskeln nicht für eine dauerhafte Haltearbeit ausgerichtet und beginnen zu schmerzen oder es treten chronische Folgen an der Wirbelsäule auf.
Falsche Konsequenzen
Durch die Stärkung der Rückenmuskeln ist zu den Anspannungen der Brust- und Bauchmuskeln noch ein zusätzlicher muskulärer Zug im Rücken entstanden, so dass die gesamte Wirbelsäule unter Druck von vorne und hinten gerät. Sie wird dadurch komprimiert, verkrümmt sich in verschiedenster Art und verliert an Länge. Der Kopf sinkt weiter nach vorne aus der Balance heraus, was wir regelmäßig in fortgeschrittenem Alter bemerken können.
Ausweg durch die Alexander-Technik
Da wir durch dieses Vorgehen ja nur ein Übel, die Schmerzen, durch ein anderes ersetzt haben, ist dies keine Lösung des Problems. In der Arbeit mit der Alexander-Technik gehen wir deswegen einen komplett anderen Weg: mit Hilfe der Hände des Lehrers kann jeder lernen, die Muskeln des vorderen Torsobereiches loszulassen (Ursache!) und dadurch den Unterstützungsreflexen des Körpers wieder gestatten, den Körper zu seiner natürlichen und ausbalanzierten Haltung aufzurichten.