Leben aus der Mitte
Das Programm Leben aus der Mitte – Zen-Kontemplation im Bistum Essen wurde im Jahr 1972 von dem Pallotiner Pater Johannes Kopp SAC (1927 – 2016) im Bistum Essen gegründet.
Nach einer schauspielerischen Ausbildung kehrte er seinen Lebensweg um und wurde nach einem Studium der Theologie 1963 als Ordensmitglied der Pallotiner zum Priester geweiht.
Der Jesuit Hugo Lassalle kam während seines Japanaufenthaltes von 1935 bis 1949 in Kontakt mit der Übung des Zen, die er als Geschenk für sein christliches Leben empfand. In seinen Meditationskursen in Deutschland lernte Pater J. Kopp die Zen-Kontemplation schätzen, und er entschied sich für eine Ausbildung zum Zen-Lehrer. 1985 erlangte er durch Koun Yamada Roshi die Lehrbefähigung als Zen-Lehrer. 2006 ernannte ihn sein Nachfolger Yamada Ryon Roshi zum „Associate Zen Master“ des Sanbo-Kyodan von Kamakura (heute: Sonbo Zen). Seit 2014 wird das Programm von seinem Mitbruder und Zen-Lehrer Pater Paul Rheinbay SAC fortgeführt.
Johannes Kopp wurde zusammen mit Hugo Makibi Enomiya-Lassalle und Willigis Jäger zu einem der Wegbereiter der Begegnung von Zen-Buddhismus und Christentum in Deutschland und gehörte zur ersten Generation christlicher Zen-Lehrer in Europa.
Seit 2010 begleite ich in Lütgendortmund eine Zen-Gruppe, die dem Programm Leben aus der Mitte angeschlossen ist. Hier verbinden sich die Übung des Zen im Zazen mit Körperarbeit angelehnt an die Alexander-Technik.
Pater Lassalle hat den Kern der Übung treffend formuliert:
Sich in seinem Leibe aufrichten,
sich in seinen Gedanken lassen.
Die Alexander-Technik schafft eine Basis für die Aufrichtung im Meditationssitz, sei es im Lotos- oder im Kniesitz auf dem Kissen bzw. Bänkchen, oder auf dem Stuhl. Hier zeigt sich die ideale Ergänzung beider Methoden.
Die Zen-Gruppe ist als christliche Zen-Kontemplation angekündigt und hat das Ziel, in der Einheit von christlicher Kontemplation und buddhistischer Zen-Tradition eine Intensivierung des Glaubenslebens zu erreichen.
Die Veranstaltung findet in einem katholischen Rahmen statt, ist aber offen für alle Religionen und Konfessionen und auch für religionsferne Teilnehmer. Die Teilnahme ist kostenfrei und unabhängig von meiner Tätigkeit als Alexander-Lehrer. Eine Anmeldung bei mir ist aber erforderlich.
Wir sitzen auch in dieser Zeit in einem größeren Raum unter Einhaltung aller Corona-Maßnahmen!
Die gemeinsame Meditation in einer Kapelle findet dienstags vierzehntägig von 19.30 bis 21.00 Uhr statt. Die Übungszeit ist in drei Sitzrunden (Zazen) zu je 25 Minuten mit eingeschobenen zwei Gehmeditationen (Kinhin) unterteilt. Die Körperkorrektur und der Bodyscan ergänzen die traditionell japanisch orientierte Meditation.
Zur Einführung und als Abschluss werden rituelle christliche Gebete rezitiert, deren Teilnahme freiwillig ist.